24. Jan. 1991 | Printer-Symbol
Das Abgeordnetenhaus wählt in seiner 2. Sitzung (12. Wahlperiode) den Senat der großen Koalition. Von den insgesamt 16 Senatsmitgliedern stellt die CDU neun und die SPD sieben. Die Koalition ist auf fünf Jahre angelegt.
   Zum Regierenden Bürgermeister wird Eberhard Diepgen (CDU) gewählt, der schon einmal von 1984 bis 1989 dieses Amt in West-Berlin ausübte. Er vereinigt 164 Stimmen bei 68 Gegenstimmen, sechs Enthaltungen und zwei ungültigen Stimmen auf sich.
   Zu Senatoren werden gewählt (in Klammern jeweils die Parteizugehörigkeit und die Zahl der Ja-Stimmen/Nein-Stimmen/Enthaltungen):
   Christine Bergmann, Bürgermeisterin und Senatorin für Arbeit und Frauen (SPD, 183/51/5);
   Manfred Erhardt, Senator für Wissenschaft und Forschung (CDU, 171/64/4);
   Herwig Haase, Senator für Verkehr und Betriebe (CDU, 174/63/2);
   Volker Hassemer, Senator für Stadtentwicklung und Umweltschutz (CDU, 170/66/2);
   Dieter Heckelmann, Senator für Inneres (parteilos, von der CDU nominiert, 146/86/7);
   Jürgen Klemann, Senator für Schule, Berufsbildung und Sport (CDU, 156/75/8);
   Thomas Krüger, Senator für Jugend und Familie (SPD, 156/73/10);
   Jutta Limbach, Senatorin für Justiz (SPD, 177/59/3);
   Peter Luther, Senator für Gesundheit (CDU, 161/71/5);
   Norbert Meisner, Senator für Wirtschaft und Technologie (SPD, 178/58/3);
   Wolfgang Nagel, Senator für Bau- und Wohnungswesen (SPD, 156/74/7);
   Elmar Pieroth, Senator für Finanzen (CDU, 163/72/3);
   Peter Radunski, Senator für Bundes- und Europaangelegenheiten (CDU, 169/68/2);
   Ulrich Roloff-Momin, Senator für Kulturelle Angelegenheiten (parteilos, von der SPD nominiert, 148/73/15);
   Ingrid Stahmer, Senatorin für Soziales (SPD, 177/60/2).
   Die Senatsmitglieder Bergmann, Krüger und Luther wohnen im Ostteil Berlins. Zwei Senatoren ? Krüger und Pieroth ? waren Stadträte in dem am 30. Mai 1990 gewählten Ost-Berliner Magistrat.

In der konstituierenden Sitzung des CDU/SPD-Senats wird der parteilose Volker Kähne zum Chef der Senatskanzlei bestellt. Er ist Nachfolger des bisherigen Amtsinhabers Dieter Schröder.

Im Ostteil Berlins legen Postbeschäftigte die Arbeit nieder. (Vgl. 15. Januar.) Sie streiken für einen "Teuerungsausgleich".
   Am 26. Januar einigen sich in Bonn die Bundespost und die Postgewerkschaft auf einen einmaligen Zuschlag. Die Postbeschäftigten beenden daraufhin ihren Arbeitskampf.


Zitierform: Berlin-Chronik, Online-Version, hrsg. vom Landesarchiv Berlin. - URL: http://www.berlin-chronik.de (Stand: 26.04.2024)